Wettbewerb Umbau Raiffeisenbank Waldkirch 2017 - 2018 | 1.Rang

Das Ursprungsgebäude Arneggerstrasse 2 wurde in unmittelbarer Nähe des Zentrums von Waldkirch erbaut und lag mit seinem üppigen vorgelagerten Garten in der Gebäudereihe mit der ehemaligen Kaplanei. Sie bildete die Fassade hin zum Dorfzentrum, wurde jedoch im Verlauf der Zeit abgebrochen. Heute orientiert sich die Seitenfassade des Hauses auf die vorgelagerte Grünfläche und die befahrene Strassenkreuzung.
Heute werden die Kunden und Kundinnen der Bank von der Arneggerstrasse seitlich an der Hauptfassade vorbei über eine steil aufsteigende Rampe in die Schalterhalle geführt. Der vorgelagerte Anbau aus den 90er Jahren vermag die ehemalige Seitenfassade nicht aufwerten.
Die Raiffeisenbank kann sich mit ihrem Gebäude mit zwei Eingriffen neu im Dorf verankern: Mit dem neuen Eingang des Hauses in der Hauptfassade werden die Kunden über einen grosszügigen Vorbereich ins Bankgebäude eingeladen. Die repräsentative Fassade mit dem Eingang verleiht sowohl dem Dorf, als auch der Bank einen charaktervollen Ausdruck. Der Pflege der historischen Merkmale und der neuen architektonischen Details wird grosses Augenmerk geschenkt.
Auf der Seitenfassade hin zum Dorf und zur befahrenen Kreuzung wird der bestehende Grünbereich zu einem blühenden Garten erweitert. Dieser prägt das historische Dorfbild mit den eindrücklichen Fassaden an der Dorfstrasse und dem Gasthof Kreuz stimmungsvoll mit.
Die Raumfolge im Erdgeschoss wird durch eine einfache Kammerstruktur gebildet, die den Raumfolgen der Gebäude aus dieser Zeit entsprechen. Ein Grundraster mit 9 Elementen bildet die räumliche Basis, wobei für die grosszügige Halle vier Raummodule zusammengeschlossen werden.
Die neuen Räume werden entsprechend dem historischen Gebäude wohnlich und angenehm gestaltet. Die gegossenen Bodenbeläge in Terrazzo werden mit gestrichenen Wandverkleidungen - in Anlehnung an historische Brusttäfer-Verkleidungen - ergänzt und unterstreichen eine zeitgemässe Interpretation einer ländlichen Wohnatmosphäre. Die Empfangsdesks werden kubisch gestaltet und aus furniertem Obstholz gefertigt. Birnen- oder Zwetschgenholz sollen an die Obsthaine erinnern, die Waldkirch umgeben. Haustechnik Im Empfangsraum der Kunden wird die gesamte Raumhöhe genutzt. Für die Verteilung der Medien der Haustechnik werden in den übrigen Räumen die Decken abgehängt, um sowohl die Lüftungs- und Klimakanäle, als auch die Hauptleitungen der Elektrotechnik zu verteilen.

Projektleitung: Thomas Engster
Baumanagement: Bauer und Partner AG, St.Gallen
Ingenieur: Borgogno Eggenberger & Partner AG, St.Gallen
Landschaftsarchitektur: Martin Klausur, Rorschach
Elektroingenieur: IBG B. Graf AG, St.Gallen
HLK-Planung: IG Energietechnik, St.Gallen
Bilder: Jürg Zürcher, St.Gallen

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